Sachaufklärungspflicht des FG bei Ermittlung des Anteilswerts einer nicht börsennotierten Kapitalgesellschaft
Leitsatz
1. Für die Ermittlung des gemeinen Werts von Anteilen an einer nicht börsennotierten Kapitalgesellschaft hat allein der Steuerpflichtige die Wahl zwischen einem individuellen Ertragswertverfahren nach § 11 Abs. 2 Satz 2 BewG und der Anwendung des vereinfachten Ertragswertverfahrens nach §§ 199 ff. BewG.
2. Kann sich das FG auf Grundlage der Wertermittlung des Steuerpflichtigen nach § 11 Abs. 2 Satz 2 BewG keine ausreichende Überzeugung von dem gemeinen Wert des Anteils bilden, hat es von Amts wegen geeignete Maßnahmen zur Sachaufklärung zu ergreifen, um den gemeinen Wert zu ermitteln. Die Wertermittlung nach dem vereinfachten Ertragswertverfahren stellt keine Auffangmethode dar.
Tatbestand
Diese Entscheidung steht in Bezug zu
ECLI Nummer: ECLI:DE:BFH:2020:U.021220.IIR5.19.0
Fundstelle(n): BStBl 2022 II Seite 15 AO-StB 2021 S. 284 Nr. 9 BB 2021 S. 1750 Nr. 29 BFH/NV 2021 S. 1118 Nr. 9 BFH/PR 2021 S. 364 Nr. 10 BStBl II 2022 S. 15 Nr. 1 DB 2021 S. 6 Nr. 29 DStR 2021 S. 8 Nr. 28 DStRE 2021 S. 1058 Nr. 17 DStZ 2021 S. 737 Nr. 18 EStB 2021 S. 339 Nr. 8 ErbBstg 2021 S. 211 Nr. 9 ErbStB 2021 S. 266 Nr. 9 GmbH-StB 2021 S. 271 Nr. 9 HFR 2021 S. 849 Nr. 9 KÖSDI 2021 S. 22355 Nr. 8 NWB-Eilnachricht Nr. 29/2021 S. 2095 StuB-Bilanzreport Nr. 16/2021 S. 674 PAAAH-83613