Rückforderung von Kindergeld bei Auszahlung an das Kind
Leitsatz
1. Zahlt die Familienkasse Kindergeld rechtsgrundlos an das Kind auf Anweisung des Kindergeldberechtigten aus, ist nur der Kindergeldberechtigte Rückforderungsschuldner.
2. Die Erfüllungszuständigkeit für erhaltenes Kindergeld ändert sich von der Person des Kindergeldberechtigten auf einen Dritten erst nach einer Entscheidung über eine Auszahlung nach § 74 Abs. 1 EStG. Der Abzweigungsbescheid stellt einen für den Empfänger begünstigenden und einen für den Kindergeldberechtigten belastenden Verwaltungsakt mit Doppelwirkung dar (vgl. Rechtsprechung).
3. Das bloße Bestehen einer Abzweigungslage ohne Vorliegen eines Abzweigungsbescheids lässt die Empfangsberechtigung des Kindergeldberechtigten unberührt (vgl. Rechtsprechung).
Tatbestand
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ECLI Nummer: ECLI:DE:BFH:2021:U.140421.IIIR1.20.0
Fundstelle(n): BStBl 2021 II Seite 700 BB 2021 S. 1941 Nr. 33 BFH/NV 2021 S. 1303 Nr. 10 BFH/PR 2021 S. 432 Nr. 12 BStBl II 2021 S. 700 Nr. 18 DB 2021 S. 6 Nr. 33 DStR 2021 S. 7 Nr. 32 DStRE 2021 S. 1119 Nr. 18 EStB 2021 S. 380 Nr. 9 GStB 2022 S. 2 Nr. 1 HFR 2021 S. 959 Nr. 10 NJW 2021 S. 10 Nr. 36 NJW 2021 S. 2910 Nr. 39 NWB-Eilnachricht Nr. 33/2021 S. 2414 StuB-Bilanzreport Nr. 17/2021 S. 710 QAAAH-86595