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BFH Urteil v. - III R 36/20 BStBl 2022 II S. 337

Gesetze: EStG § 31 Satz 3; AO § 37 Abs. 2; AO § 38; AO § 44; VO Nr. 883/2004 Art. 68; VO Nr. 987/2009 Art. 6; VO Nr. 987/2009 Art. 60; VO Nr. 987/2009 Art. 73;

Rückforderung von zu Unrecht gezahltem Kindergeld bei grenzüberschreitenden Sachverhalten

Leitsatz

1. Für die Frage, ob Kindergeld behalten werden darf oder zurückzuzahlen ist, kommt es auf das Vorliegen von Kindergeldfestsetzungs- oder Aufhebungsbescheiden an und nicht auf den abstrakten materiell-rechtlichen Kindergeldanspruch.

2. Bei der Rückforderung von zu Unrecht gezahltem Kindergeld ergibt sich bei länderübergreifenden Sachverhalten keine Anspruchskonkurrenz des Anspruchs nach den europarechtlichen Regelungen der VO Nr. 883/2004 und VO Nr. 987/2009 mit dem Rückforderungsanspruch nach den nationalen Vorschriften.

3. Ein etwaiger Erstattungsanspruch des deutschen Leistungsträgers gegen einen ausländischen Leistungsträger nach den europarechtlichen Bestimmungen ist kein auf steuerrechtlichen Gründen beruhender öffentlich-rechtlicher Erstattungsanspruch nach § 37 Abs. 2 AO. Ein Ausgleichsanspruch zwischen den Mitgliedstaaten nach der VO Nr. 987/2009 berührt daher nicht den Rückforderungsanspruch der Familienkasse gegen den Kindergeldberechtigten.

Tatbestand

ECLI Nummer:
ECLI:DE:BFH:2021:U.140421.IIIR36.20.0

Fundstelle(n):
BStBl 2022 II Seite 337
AO-StB 2021 S. 323 Nr. 10
BB 2021 S. 1941 Nr. 33
BFH/NV 2021 S. 1305 Nr. 10
BFH/PR 2021 S. 393 Nr. 11
DB 2021 S. 6 Nr. 33
DStR 2021 S. 7 Nr. 32
DStRE 2021 S. 1122 Nr. 18
EStB 2021 S. 424 Nr. 10
GStB 2021 S. 42 Nr. 12
HFR 2021 S. 956 Nr. 10
IStR 2022 S. 216 Nr. 6
NWB-Eilnachricht Nr. 33/2021 S. 2414
PIStB 2022 S. 2 Nr. 1
StuB-Bilanzreport Nr. 18/2021 S. 751
AAAAH-86596

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