Typischerweise arbeitstägliches Aufsuchen eines vom Arbeitgeber festgelegten Sammelpunkts
Leitsatz
1. Die entsprechende Anwendung der Entfernungspauschale setzt gemäß § 9 Abs. 1 Satz 3 Nr. 4a Satz 3 EStG voraus, dass der Arbeitnehmer den Ort oder das weiträumige Gebiet zur Aufnahme der Arbeit aufgrund einer Weisung des Arbeitgebers zum einen typischerweise arbeitstäglich und zum anderen auch dauerhaft aufzusuchen hat.
2. Ein „typischerweise arbeitstägliches“ Aufsuchen erfordert kein ausnahmsloses Aufsuchen des vom Arbeitgeber festgelegten Orts oder Gebiets an sämtlichen Arbeitstagen des Arbeitnehmers. Ein nach Weisung „typischerweise fahrtägliches“ Aufsuchen genügt aber nicht.
3. Für die Frage, ob der Arbeitnehmer denselben Ort oder dasselbe weiträumige Tätigkeitsgebiet aufgrund der Weisung des Arbeitgebers „dauerhaft“ aufzusuchen hat, ist die Legaldefinition in § 9 Abs. 4 Satz 3 EStG entsprechend heranzuziehen.
Tatbestand
Diese Entscheidung steht in Bezug zu
ECLI Nummer: ECLI:DE:BFH:2021:U.190421.VIR6.19.0
Fundstelle(n): BStBl 2021 II Seite 727 BBK-Kurznachricht Nr. 17/2021 S. 815 BFH/NV 2021 S. 1251 Nr. 10 BFH/PR 2021 S. 382 Nr. 11 BStBl II 2021 S. 727 Nr. 18 DB 2021 S. 1989 Nr. 35 DB 2021 S. 6 Nr. 34 DStR 2021 S. 1999 Nr. 34 DStR 2021 S. 6 Nr. 33 DStRE 2021 S. 1145 Nr. 18 DStZ 2021 S. 887 Nr. 21 EStB 2021 S. 373 Nr. 9 FR 2021 S. 1035 Nr. 21 GStB 2022 S. 2 Nr. 1 GStB 2022 S. 47 Nr. 2 HFR 2021 S. 984 Nr. 10 KÖSDI 2021 S. 22391 Nr. 9 NWB-Eilnachricht Nr. 34/2021 S. 2499 StuB-Bilanzreport Nr. 17/2021 S. 712 RAAAH-87117