Aufforderung zur Überlassung eines Datenträgers nach „GDPdU“ zur Betriebsprüfung
Leitsatz
1. Die Aufforderung der Finanzverwaltung an einen Steuerpflichtigen, der seinen Gewinn im Wege der Einnahmen-Überschussrechnung ermittelt, zu Beginn einer Außenprüfung einen Datenträger „nach GDPdU“ zur Verfügung zu stellen, ist als unbegrenzter Zugriff auf alle elektronisch gespeicherten Unterlagen unabhängig von den gemäß § 147 Abs. 1 AO bestehenden Aufzeichnungs- und Aufbewahrungspflichten des Steuerpflichtigen zu verstehen und damit rechtswidrig (Anschluss an das , BFH/NV 2020, 1045).
2. Eine solche Aufforderung ist zudem unverhältnismäßig, wenn bei einem Berufsgeheimnisträger nicht sichergestellt ist, dass der Datenzugriff und die Auswertung der Daten nur in den Geschäftsräumen des Steuerpflichtigen oder in den Diensträumen der Finanzverwaltung stattfindet (Bestätigung des Senatsurteils vom - VIII R 52/12, BFHE 250, 1).
Fundstelle(n): BStBl 2023 II Seite 63 AO-StB 2021 S. 315 Nr. 10 BB 2021 S. 2005 Nr. 35 BB 2021 S. 2406 Nr. 41 BBK-Kurznachricht Nr. 18/2021 S. 852 BFH/NV 2021 S. 1385 Nr. 11 BFH/PR 2021 S. 442 Nr. 12 DB 2021 S. 1995 Nr. 35 DStR 2021 S. 2015 Nr. 34 DStR-Aktuell 2021 S. 10 Nr. 34 DStRE 2021 S. 1147 Nr. 18 DStZ 2021 S. 826 Nr. 20 EStB 2021 S. 464 Nr. 11 GStB 2022 S. 5 Nr. 3 HFR 2021 S. 1053 Nr. 11 KoR 2021 S. 459 Nr. 10 KÖSDI 2021 S. 22385 Nr. 9 NWB-Eilnachricht Nr. 35/2021 S. 2575 StuB-Bilanzreport Nr. 17/2021 S. 716 FAAAH-87575