Teilwertzuschreibung von Fremdwährungsverbindlichkeiten bei fundamentaler Änderung der wirtschaftlichen oder währungspolitischen Daten
Leitsatz
1. Eine Teilwertzuschreibung wegen voraussichtlich dauernder Werterhöhung von Verbindlichkeiten aus Fremdwährungsdarlehen ist zulässig, wenn der Euro-Wert gegenüber der Fremdwährung aufgrund einer fundamentalen Änderung der wirtschaftlichen oder währungspolitischen Daten der beteiligten Währungsräume gesunken ist.
2. Eine solche Änderung ist anzunehmen, wenn sich die Verhältnisse zwischen den betroffenen Währungsräumen aus Sicht des Bilanzstichtages so außerordentlich und nachhaltig geändert haben, dass nicht angenommen werden kann, der Wechselkurs zu dem Zeitpunkt der Eingehung der Verbindlichkeit werde sich ohne Weiteres wieder einstellen.
3. Dies gilt für alle Fremdwährungsdarlehen, d.h. unabhängig davon, ob es sich um ein Darlehen mit unbestimmter oder mit bestimmter Restlaufzeit handelt und ob die Restlaufzeit mindestens zehn Jahre oder weniger beträgt.
Tatbestand
Diese Entscheidung steht in Bezug zu
ECLI Nummer: ECLI:DE:BFH:2021:U.100621.IVR18.18.0
Fundstelle(n): BStBl 2022 II Seite 211 BB 2021 S. 2736 Nr. 46 BB 2022 S. 45 Nr. 1 BFH/NV 2021 S. 1555 Nr. 12 BFH/PR 2022 S. 26 Nr. 2 DB 2021 S. 16 Nr. 44 DB 2021 S. 2670 Nr. 45 DB 2021 S. 6 Nr. 44 DStR 2021 S. 2518 Nr. 43 EStB 2021 S. 499 Nr. 12 FR 2022 S. 83 Nr. 2 GmbH-StB 2022 S. 203 Nr. 7 GmbHR 2022 S. 371 Nr. 7 HFR 2021 S. 1144 Nr. 12 IStR 2022 S. 216 Nr. 6 KoR 2021 S. 566 Nr. 12 KÖSDI 2021 S. 22513 Nr. 12 NWB-Eilnachricht Nr. 44/2021 S. 3239 NWB-Eilnachricht Nr. 50/2021 S. 3710 PIStB 2022 S. 34 Nr. 2 StuB-Bilanzreport Nr. 21/2021 S. 862 WPg 2021 S. 1495 Nr. 23 ZIP 2021 S. 6 Nr. 45 EAAAH-93542