Personengesellschaft: Wirksamkeit einer Beschlussmängelstreitigkeiten erfassenden Schiedsvereinbarung; Aufrechterhaltung der Schiedsvereinbarung im zulässigen Umfang bei Teilnichtigkeit - Schiedsfähigkeit IV
Leitsatz
Schiedsfähigkeit IV
1. Die zur Gesellschaft mit beschränkter Haftung entwickelten Mindestanforderungen für die Wirksamkeit von Schiedsvereinbarungen, die Beschlussmängelstreitigkeiten erfassen (vgl. , BGHZ 180, 221 Rn. 20 - Schiedsfähigkeit II), gelten auch für Personengesellschaften, bei denen der Gesellschaftsvertrag vorsieht, dass Beschlussmängelstreitigkeiten nicht unter den Gesellschaftern, sondern mit der Gesellschaft auszutragen sind (Abgrenzung zu , SchiedsVZ 2017, 194, Rn. 24 bis 26 - Schiedsfähigkeit III).
2. Im Zweifel lässt eine Schiedsvereinbarung, die alle Streitigkeiten aus dem Gesellschaftsverhältnis umfasst, auf den Willen der Vertragsparteien schließen, im Falle ihrer Teilnichtigkeit nicht vollständig von ihr Abstand zu nehmen, sondern sie im zulässigen Umfang aufrechtzuerhalten.
Diese Entscheidung steht in Bezug zu
ECLI Nummer: ECLI:DE:BGH:2021:230921BIZB13.21.0
Fundstelle(n): BB 2022 S. 204 Nr. 5 DB 2022 S. 115 Nr. 3 DStR 2022 S. 1965 Nr. 38 DStR 2022 S. 372 Nr. 8 DStR-Aktuell 2022 S. 12 Nr. 4 GmbH-StB 2022 S. 105 Nr. 4 GmbHR 2022 S. 356 Nr. 7 NJW-RR 2022 S. 261 Nr. 4 WM 2022 S. 29 Nr. 1 ZIP 2022 S. 125 Nr. 3 KAAAI-00739