Zum Verbrauch der antragsgebundenen Steuervergünstigung des § 34 Abs. 3 EStG
Leitsatz
1. Die antragsgebundene Steuervergünstigung des § 34 Abs. 3 EStG, die der Steuerpflichtige nur einmal im Leben in Anspruch nehmen kann, ist auch dann verbraucht, wenn das FA die Vergünstigung zu Unrecht gewährt hat. Dies gilt selbst dann, wenn dies ohne Antrag des Steuerpflichtigen geschieht und ein Betrag begünstigt besteuert wird, bei dem es sich tatsächlich nicht um einen Veräußerungsgewinn i.S. des § 34 Abs. 2 Nr. 1 EStG handelt.
2. Etwas anderes gilt nach den Grundsätzen von Treu und Glauben nur dann, wenn die rechtsirrige Gewährung der Vergünstigung in dem früheren Bescheid für den Steuerpflichtigen angesichts der geringen Höhe der Vergünstigung und wegen des Fehlens eines Hinweises des FA nicht erkennbar war.
Fundstelle(n): BStBl 2022 II Seite 169 BBK-Kurznachricht Nr. 3/2022 S. 113 BFH/NV 2022 S. 264 Nr. 3 BFH/PR 2022 S. 89 Nr. 4 BStBl II 2022 S. 169 Nr. 4 DB 2022 S. 169 Nr. 4 DStR 2022 S. 38 Nr. 1 DStRE 2022 S. 121 Nr. 2 EStB 2022 S. 42 Nr. 2 FR 2023 S. 677 Nr. 14 GmbHR 2022 S. 553 Nr. 10 KÖSDI 2022 S. 22602 Nr. 2 NWB-Eilnachricht Nr. 2/2022 S. 78 StuB-Bilanzreport Nr. 2/2022 S. 78 UAAAI-01268