Keine Hinzurechnung von Stückzinsen eines Sachdarlehens
Leitsatz
1. Erhält ein Unternehmen ein Sachdarlehen über festverzinsliche Anleihen, die es nach Empfang veräußert und später zwecks Rückgabe zurückerwirbt, so sind weder die beim Rückerwerb dem Veräußerer zu vergütenden Stückzinsen noch die im Zeitraum zwischen der Überlassung der Anleihen und deren Rückgabe an den Darlehensgeber aufgelaufenen Stückzinsen als Entgelte für Schulden hinzuzurechnen.
2. Eine konkludente Abbedingung des § 101 BGB —die Zinsen der überlassenen Anleihen stehen der Verleiherin zu— begründet kein zusätzliches Entgelt für die Gewährung eines Wertpapierdarlehens.
(Die Entscheidung ist nachträglich zur Veröffentlichung bestimmt worden)
Fundstelle(n): BStBl 2022 II Seite 625 AG 2022 S. 544 Nr. 15 BB 2022 S. 405 Nr. 8 BB 2022 S. 995 Nr. 18 BFH/NV 2022 S. 337 Nr. 4 BFH/NV 2022 S. 637 Nr. 6 BFH/PR 2022 S. 152 Nr. 6 DStR 2022 S. 358 Nr. 8 DStR-Aktuell 2022 S. 10 Nr. 7 DStRE 2022 S. 308 Nr. 5 DStRE 2022 S. 632 Nr. 10 EStB 2022 S. 196 Nr. 6 FR 2022 S. 667 Nr. 14 GmbH-StB 2022 S. 100 Nr. 4 GmbHR 2022 S. 824 Nr. 15 KÖSDI 2022 S. 22638 Nr. 3 KÖSDI 2022 S. 27717 Nr. 5 NWB-Eilnachricht Nr. 17/2022 S. 1217 StuB-Bilanzreport Nr. 10/2022 S. 396 StuB-Bilanzreport Nr. 5/2022 S. 195 ZIP 2022 S. 1106 Nr. 22 QAAAI-04353