Zur Frage einer (passiven) Entstrickung durch Umsetzung des AOA in § 1 Abs. 5 AStG: Zuordnung von Wirtschaftsgütern bei sog. personallosen Betriebsstätten
Leitsatz
1. § 1 Abs. 5 Satz 3 AStG lässt sich bei summarischer Prüfung nicht entnehmen, dass außerhalb des Anwendungsbereiches des § 1 AStG und insbesondere für die allgemeine Gewinnermittlung nach §§ 4 ff. EStG eine Veranlassungsprüfung (allein) nach den in den jeweiligen Unternehmensteilen ausgeübten Personalfunktionen vorzunehmen wäre (entgegen BStBl I 2017, 182, Rz 451).
2. Auch wenn der bisherigen Senatsrechtsprechung bei der Zuordnung von Wirtschaftsgütern zu einer Betriebsstätte eine funktionsgetragene Betrachtungsweise zugrunde liegt, ist ihr jedenfalls nicht zu entnehmen, dass allein die Personalfunktion als maßgebender Zuordnungsparameter anzusehen ist (entgegen BStBl I 2014, 1258, Tz. 2.2.4.1).
3. Bei Betriebsstätten ohne maßgebliche Personalfunktion ist eine nutzungsbezogene Zuordnung von materiellen Wirtschaftsgütern nicht ausgeschlossen ( BStBl I 2020, 84).
Tatbestand
Diese Entscheidung steht in Bezug zu
ECLI Nummer: ECLI:DE:BFH:2021:BA.241121.IB44.21.0
Fundstelle(n): BStBl 2022 II Seite 431 BB 2022 S. 533 Nr. 10 BB 2022 S. 987 Nr. 18 BFH/NV 2022 S. 454 Nr. 5 BFH/PR 2022 S. 119 Nr. 6 DB 2022 S. 716 Nr. 12 DStR 2022 S. 399 Nr. 9 DStRE 2022 S. 368 Nr. 6 EStB 2022 S. 153 Nr. 5 FR 2023 S. 808 Nr. 17 GStB 2022 S. 19 Nr. 6 GmbH-StB 2022 S. 137 Nr. 5 IStR 2022 S. 284 Nr. 8 IWB-Kurznachricht Nr. 10/2022 S. 370 KÖSDI 2022 S. 22684 Nr. 4 NWB-Eilnachricht Nr. 10/2022 S. 651 StuB-Bilanzreport Nr. 6/2022 S. 235 YAAAI-05464