Keine phasengleiche Aktivierung von Dividendenansprüchen eines beherrschenden Gesellschafters vor Fassung des Gewinnverwendungsbeschlusses
Leitsatz
1. Ein beherrschender Gesellschafter kann Dividendenansprüche gegenüber der von ihm beherrschten Gesellschaft jedenfalls dann nicht schon vor Fassung des Gewinnverwendungsbeschlusses (,,phasengleich'') aktivieren, wenn nicht durch objektiv nachprüfbare Umstände belegt ist, dass er am maßgeblichen Bilanzstichtag unwiderruflich zur Ausschüttung eines bestimmten Betrags entschlossen war.
2. Durch die Ausführungen des Senats zum Erfordernis einer ,,Mindestbesitzzeit'' in den Urteilen vom I R 190/81 (BFHE 147, 27, BStBl II 1986, 815) und I R 199/84 (BFHE 147, 44, BStBl II 1986, 794) ist die voraufgegangene Rechtsprechung zur ,,phasengleichen Aktivierung'' nicht i. S. des § 176 Abs. 1 Nr. 3 AO 1977 geändert worden.
3. § 176 Absù 1 Nr. 3 AO 1977 greift nicht ein, wenn zunächst ein Änderungsbescheid ergeht und erst anschließend eine Rechtsprechungsänderung erfolgt, durch die der Änderungsbescheid materiell-rechtlich legitimiert wird.
Tatbestand
Diese Entscheidung steht in Bezug zu
Fundstelle(n): BStBl 2001 II Seite 409 BB 2001 S. 770 Nr. 15 BB 2001 S. 875 Nr. 17 BFH/NV 2001 S. 854 Nr. 6 BFHE S. 185 Nr. 194 DB 2001 S. 734 Nr. 14 DStR 2001 S. 610 Nr. 15 DStRE 2001 S. 470 Nr. 9 FR 2001 S. 639 Nr. 12 IAAAA-88917