Gesetze: EStG 1997 § 49 Abs. 1 Nr. 2 Buchst. dEStG 1997 § 50 Abs. 5 Satz 1 und Satz 4 Nr. 3EStG 1997 § 50 a Abs. 4 Satz 1 Nr. 1 und Sätze 2 bis 4, Abs. 5 Sätze 1 bis 3EStG 1997 § 50 d Abs. 1 und 3EStDV 2000 § 73 e Sätze 1 und 2
Reichweite der Prüfung der Steueranmeldung gemäß § 73 e EStDV bei Einspruch des Vergütungsgläubigers; Vereinbarkeit des Quellensteuerabzugs nach § 50 a Abs. 4 EStG mit Gemeinschaftsrecht; nach § 73 e EStDV anzumeldende Beträge
Leitsatz
1. Eine Steueranmeldung gemäß § 73 e EStDV 2000 enthält keine Festsetzung einer Steuerschuld gegenüber dem Vergütungsgläubiger (= Steuerschuldner). Sie kann auf dessen Rechtsbehelf hin deshalb nur daraufhin überprüft werden, ob sie vom Vergütungsschuldner vorgenommen werden durfte oder nicht (Bestätigung des Senatsbeschlusses vom I B 30/97, BFHE 180,15, BStBl II 1997, 700).
2. Der Quellensteuerabzug gemäß § 50 a Abs. 4 Satz 1 i. V. m. Abs. 2
EStG 1997 verstößt jedenfalls dann nicht gegen Gemeinschaftsrecht, wenn dem beschränkt Steuerpflichtigen die Möglichkeit eingeräumt ist, ganz oder teilweise die Erstattung der einbehaltenen Steuer zu beantragen und keine Anhaltspunkte für einen tatsächlich niedrigeren Steuersatz im Falle der Veranlagung bestehen (Anschluss an den Senatsbeschluss vom I B 143/93, BFH/NV 1994, 864).
3. Mit der Steueranmeldung sind nicht die Steuerbeträge anzumelden, die für den Anmeldungszeitraum nach Maßgabe des § 50 a Abs. 4 EStG 1997 einzubehalten sind, sondern jene Beträge, die der Vergütungsschuldner gemäß § 73 e Satz 2 EStDV 2000 tatsächlich einbehalten hat und für die dieser eine Abführungspflicht bejaht.
Tatbestand
Diese Entscheidung steht in Bezug zu
Fundstelle(n): BStBl 2003 II Seite 189 BB 2003 S. 246 Nr. 5 BFH/NV 2003 S. 398 BFH/NV 2003 S. 398 Nr. 3 BFHE S. 114 Nr. 201 BStBl II 2003 S. 189 Nr. 4 DB 2003 S. 319 Nr. 6 DStR 2003 S. 111 Nr. 4 DStRE 2003 S. 192 Nr. 3 FR 2003 S. 422 Nr. 8 KÖSDI 2003 S. 13602 Nr. 2 IAAAA-89445