Besitzen Sie diesen Inhalt bereits, melden Sie sich an.
oder schalten Sie Ihr Produkt zur digitalen Nutzung frei.

Dokumentvorschau
BFH Urteil v. - VI R 33/19 BStBl 2023 II S. 98

Gesetze: AO §§ 37 Abs. 1, 47, 155 Abs. 1 Satz 1, 191 Abs. 1 Satz 1; InsO §§ 41, 87, 201 Abs. 1, 217 Satz 1, 227 Abs. 1, 254 Abs. 1, 254b, 258 Abs. 1, 259 Abs. 1, 259b Abs. 1 und 2;

Erlass eines Haftungs- und Nachforderungsbescheids nach Abschluss eines Insolvenzplanverfahrens

Leitsatz

1. Wird das Insolvenzverfahren nach rechtskräftiger Bestätigung eines Insolvenzplans aufgehoben, kann das FA Lohnsteuer, die es nicht zur Insolvenztabelle angemeldet hat, als Nachzügler im Wege eines Haftungs- und Nachforderungsbescheids innerhalb der Frist des § 259b InsO festsetzen.

2. Dem FA ist kein Verschulden an der Nichtanmeldung von Steuer- und Haftungsansprüchen zur Insolvenztabelle anzulasten, wenn es die Kenntnis vom Bestehen der Ansprüche erst nach rechtskräftiger Bestätigung des Insolvenzplans infolge einer Lohnsteuer-Außenprüfung erlangt.

3. Die (teilweise) Befreiung des Insolvenzschuldners von seinen Verbindlichkeiten durch den Insolvenzplan berührt nur die Durchsetzbarkeit von Ansprüchen aus dem Steuerschuldverhältnis, weshalb das FA bei deren Festsetzung nicht auf die Insolvenzquote beschränkt ist.

Tatbestand

ECLI Nummer:
ECLI:DE:BFH:2022:U.080322.VIR33.19.0

Fundstelle(n):
BStBl 2023 II Seite 98
AO-StB 2022 S. 240 Nr. 8
BB 2022 S. 1622 Nr. 28
BFH/NV 2022 S. 1001 Nr. 9
BFH/PR 2022 S. 290 Nr. 10
DB 2022 S. 1876 Nr. 32
DStR-Aktuell 2022 S. 12 Nr. 27
DStRE 2022 S. 939 Nr. 15
GStB 2022 S. 33 Nr. 11
StuB-Bilanzreport Nr. 15/2022 S. 600
ZIP 2022 S. 1663 Nr. 33
RAAAJ-16981

In diesem Produkt ist das Dokument enthalten:

SIS Datenbank