Keine erweiterte Kürzung des Gewerbeertrags für Grundstücksunternehmen wegen Verpachtung von Dachflächen an eine teilweise personenidentische gewerblich tätige GbR
Leitsatz
1. NV: Die erweiterte Gewerbesteuerkürzung (§ 9 Nr. 1 Satz 2 GewStG) bei einem in der Rechtsform einer GmbH betriebenen Grundstücksunternehmen ist nach § 9 Nr. 1 Satz 5 Nr. 1 GewStG ausgeschlossen, wenn die GmbH Teile ihrer Grundstücke an eine teilweise personenidentische gewerblich tätige GbR verpachtet.
2. NV: Bei der Nutzung des Grundstück(teil)s durch eine Personengesellschaft greift der Ausschlusstatbestand des § 9 Nr. 1 Satz 5 Nr. 1 GewStG schon dann ein, wenn nur ein Gesellschafter der Personengesellschaft zugleich Gesellschafter des überlassenden Grundstücksunternehmens ist.
3. NV: Halten mehrere Gesellschafter jeweils nur eine geringe (unter 1 % liegende) Beteiligung an der pachtenden Personengesellschaft und unterliegen sie bei dieser der persönlichen Haftung, ist der Ausschluss nach § 9 Nr. 1 Satz 5 Nr. 1 GewStG von der erweiterten Gewerbesteuerkürzung nicht unverhältnismäßig.
4. NV: Auch die Geringfügigkeit des überlassenen Grundbesitzes führt nicht dazu, dass § 9 Nr. 1 Satz 5 GewStG nicht anwendbar ist (, BFHE 219, 173, BStBl II 2007, 893).
Fundstelle(n): BFH/NV 2022 S. 1191 Nr. 11 DStR-Aktuell 2022 S. 10 Nr. 35 DStRE 2022 S. 1341 Nr. 21 GmbH-StB 2022 S. 343 Nr. 11 GmbH-StB 2022 S. 344 Nr. 11 KÖSDI 2022 S. 22919 Nr. 10 NWB-Eilnachricht Nr. 36/2022 S. 2516 StuB-Bilanzreport Nr. 19/2022 S. 756 StuB-Bilanzreport Nr. 21/2022 S. 831 YAAAJ-21165