Kein steuerlich wirksamer rückwirkender Formwechsel, wenn bei Beschlussfassung die Einbringungsvoraussetzungen nicht vorliegen
Leitsatz
1. NV: Ein nach einem Formwechsel einer Personen- in eine Kapitalgesellschaft an die Übernehmerin gerichteter Körperschaftsteuerbescheid ist wegen fehlender gesetzlicher Anordnung i.S. des § 179 Abs. 1 AO kein Grundlagenbescheid mit Bindungswirkung für einen an die Gesellschafter der Überträgerin ergangenen Feststellungsbescheid.
2. NV: Gegenstand der Übertragung beim vorgenannten Formwechsel sind die jeweiligen Mitunternehmeranteile der Einbringenden (vgl. Senatsurteil vom - I R 26/18, BFHE 266, 277, BStBl II 2022, 93).
3. NV: Jedenfalls im Zeitpunkt der tatsächlichen Einbringung der Mitunternehmeranteile (hier: in Form des Beschlusses des Formwechsels) müssen die Tatbestandsvoraussetzungen der §§ 25 Satz 1, 20, 21 UmwStG 2006 vorliegen. Daran fehlt es, wenn die Überträgerin zuvor ihren ganzen Gewerbebetrieb i.S. des § 16 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 Alternative 1 EStG veräußert hat.
Tatbestand
Diese Entscheidung steht in Bezug zu
ECLI Nummer: ECLI:DE:BFH:2022:U.210222.IR13.19.0
Fundstelle(n): BB 2022 S. 2069 Nr. 37 BB 2024 S. 279 Nr. 6 BFH/NV 2022 S. 1157 Nr. 11 DStR 2022 S. 1949 Nr. 38 DStR-Aktuell 2022 S. 8 Nr. 36 DStRE 2022 S. 1272 Nr. 20 GmbH-StB 2022 S. 340 Nr. 11 GmbH-StB 2022 S. 340 Nr. 11 KÖSDI 2022 S. 22916 Nr. 10 NWB-Eilnachricht Nr. 38/2022 S. 2663 StuB-Bilanzreport Nr. 21/2022 S. 838 StuB-Bilanzreport Nr. 21/2022 S. 838 CAAAJ-21625