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Ministerium der Finanzen Sachsen-Anhalt - 43 - S 4521 - 5

Verwaltungsvereinfachung bei der Ermittlung der Gegenleistung

Orientierungssatz

Die Vereinfachungsregelungen zur Ermittlung der grunderwerbsteuerlichen Gegenleistung (vgl. ) sind großzügig auszulegen. Bei den Erwerben von Ein- und Zweifamilienhäusern sind keine Ermittlungen allein wegen der Höhe der Vermessungskosten durchzuführen. Gleiches gilt für die Erhöhung der Gegenleistung in Abhängigkeit von der Flächengröße (Vermessungsergebnis), soweit es sich nicht um außergewöhnlich große Grundstücksflächen handelt.

I. Abstandnahme von Ermittlungen

1. Übernimmt der Erwerber eines Grundstücks die Kosten der Übergabe der verkauften Sache (§ 448 BGB, z. B. die Vermessungskosten) oder die Kosten für die Löschung von Hypotheken, Grundschulden, Rentenschulden, Dienstbarkeiten, Reallasten, Vorkaufs- und Wiederkaufsrechten, so gehören diese Kosten als „sonstige Leistungen“ im Sinne des § 9 Absatz 1 Nummer 1 GrEStG zur grunderwerbsteuerlichen Gegenleistung. Zur Gegenleistung rechnen auch die dem Verkäufer vorbehaltenen Nutzungen, wie z. B. das kurzfristige unentgeltliche Weiterbewohnen eines veräußerten Grundstücks durch den Verkäufer oder das Recht des Veräußerers eines landwirtschaftlichen Grundstücks, dieses noch abernten zu dürfen.

Aus Gründen der Verwaltungsvereinfachung sind unabhängig von der Höhe der Hauptleistung Ermittlungen, die allein wegen des Werts dieser sonstigen Leistungen oder wegen des Werts vorbehaltener Nutzungen anzustellen wären, nicht durchzuführen, wenn angenommen werden kann, dass der Wert dieser sonstigen Leistungen oder vorbehaltenen Nutzungen nicht mehr als 2.500 Euro beträgt. In diesen Fällen kann der Wert der sonstigen Leistungen oder der vorbehaltenen Nutzungen bei der Ermi...

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